Schulter-Kopf-Schulter Kurspotential

Das mögliche Kurspotential einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation hängt, wie bei fast allen Formationen, von deren Formationshöhe ab. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich noch einmal betont, daß eine Zielmarke nicht als Gewinnmitnahmepunkt gedacht ist, sondern nur eine Größenordnung zur Ermittlung des Verhältnisses zwischen Gewinn und Risiko darstellt. Darüber hinaus ist ein Kursziel ein empirisch ermittelter Wert, der wissenschaftlich nicht nachweisbar ist. Tatsächlich werden nur etwa 50 bis 60 Prozent aller Kursziele auch wirklich erfüllt.

Das Kurspotential einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation entspricht dem Abstand von der Spitze des Kopfes bis zur Nackenlinie. Die tatsächliche Zielmarke erhält man, wenn man diese ermittelte Distanz von der Ausbruchsstelle der Kurse an der Nackenlinie bei Vollendung der Formation abzieht, bzw. beim umgekehrten Formationstyp hinzurechnet.

Somit wird deutlich, daß eine kleine Schulter-Kopf-Schulter-Formation ein kleines Kurspotential, eine große Formation ein großes Potential aufweist.

Die Erklärung, warum gerade die Entfernung Kopf-Nackenlinie für die Kurszielbestimmung wesentlich ist, könnte vielleicht darin liegen, daß diese Marktphase die meisten Nachfrager angezogen hat. Wenn Käufer im weiteren Verlauf auf ihrer Position sitzen bleiben, müssen die Glattstellungen bzw. das Drehen der Position unterhalb der Nackenlinie zu erheblichen Kursrückgängen führen, die dem Kursanstieg der vorangegangenen Kaufphase oberhalb der Nackenlinie entsprechen. Dies gilt analog für die umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation.

ZURÜCK | ZUR LEXIKON ÜBERSICHT