Ihren Ursprung haben die so genannten Pivot Punkte bei den Floor Tradern in den USA. Mittlerweile werden diese auch von immer mehr Tradern in Europa genutzt, um potentielle Wendepunkte bzw. intra-day Chartmarken zu berechnen.
Bevorzugt werden Pivot Punkte von kurzfristig orientierten Day-Tradern in Terminmärkten genutzt. Ihre Berechnung dient dazu, dem Trader eine Hilfestellung zu geben, auf welchen Kursniveaus (neben den, aus dem Chart herleitbare) Widerstände bzw. Unterstützungen liegen könnten. Pivot Punkte gehören mit hoher Wahrscheinlichkeit zu der Kategorie von technischen Instrumenten, für deren Existenz es keine rationale Erklärung gibt. Besonders in sehr aktiv gehandelten Terminmärkten haben diese errechneten Chartmarken dennoch mitunter eine hohe Bedeutung. Somit sollte jeder Day-Trader die aktuellen Pivot Punkte für den Tag zumindest kennen.
Berechnung:
Die herkömmliche Berechnung der Pivot Punkte liefert fünf verschiedene Kursniveaus, die als tagesrelevante Chartmarken beachtet werden sollten. Den Ausgangspunkt für die Berechnung bilden der jeweilige Tageshöchst-, Tagestiefst- und Tagesschlußkurs des Vortages. So können bereits zum Handelsschluß die potentiellen, tagesgültigen (untergeordneten) Widerstände bzw. Unterstützungen für den Folgetag errechnet werden.
Pivot = (High + Low + Close) / 3
Der Pivot Punkt wird durch den Mittelwert der drei genannten Kurse ermittelt. Damit wird das psychologische Marktverhalten des Vortages quantifiziert. Da eine grundlegende These der Technischen Analyse in der Annahme besteht, dass die Entwicklung der Kurse des Vortages die Basis für das Kursverhalten des Folgetages bildet, stellt der Pivot Punkt einen Gleichgewichtspreis dar. Die oben angesprochenen Tageswiderstände und –unterstützungen werden auf der Grundlage des Pivot Punktes nach folgenden Formeln berechnet:
1. Widerstand = 2 * Pivot – Tiefstkurs
2. Widerstand = Pivot + Höchstkurs – Tiefstkurs
1. Unterstützung = 2 * Pivot – Höchstkurs
2. Unterstützung = Pivot + Tiefstkurs – Höchstkurs