Untertassen gehören ebenfalls zu den Umkehrformationen, jedoch treten sie sehr selten auf. Ihre Ausprägung erfolgt meist über einen Zeitraum von mehreren Monaten, wobei ein deutliches Charakteristikum eine sehr geringe Intraday Volatilität ist. Untertassen treten am Ende eines abwärtsgerichteten Trends auf und bestehen meist aus einem komplexen Gebilde von kleinen umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Formationen. Das schmale Tradingband, welches sich nach unten hin abrundet, weist zum Ende hin meist eine leicht steigende Tendenz auf. Daher resultiert auch der etwas seltsam klingende Namen „Untertasse“ her. In einigen Fällen treten am Ende der Formation noch kleine Plattformen auf, die von einigen Chartisten als Henkel bezeichnet werden. Mit der Überwindung der Obergrenze dieser Formation ist der Trendwechsel vollzogen, dem oft kräftige Kurssteigerungen folgen.
Das Gegenstück zur Untertasse bildet die umgedrehte Untertasse, welche einen aufwärtsgerichteten Trend umkehrt. Sie besitzt die gleichen Eigenschaften wie eine Untertasse am Ende eines Abwärtstrends, nur daß sie auf dem Kopf steht.
Das eigentliche Kaufsignal einer Untertasse ist, sofern sie keine Plattform (Henkel) aufweist, nicht klar definiert. Einige Chartisten vertreten die Ansicht, die Formation gebe nach Abschluß ihrer Abrundung das Signal. Diese Meinung scheint jedoch recht verschwommen, besonders wenn es kein geometrisch greifbaren Anhaltspunkt für dieses Signal gibt.
Weist die Untertasse auf ihrer linken Seite eine greifbare Kursspitze (Kursboden) aus, kann durch das Einzeichnen einer Horizontalen die Höhe des späteren Kaufsignals (Verkaufssignals) auf der rechten Seite der Untertasse ermittelt werden.