Dow Theorie

Die über 100 Jahre alte Dow Theorie bildet noch heute die Grundlage der modernen Chart-Analyse. Die Dow Theorie gilt als die älteste und verbreitetste Methode in der westlichen Welt, um die Trendrichtung zu bestimmen. Der Grundgedanke orientiert sich an den drei Prämissen der Technischen Analyse.

Die grundlegenden Leitsätze der Dow Theorie lauten:

1. Der Kursverlauf der Marktindizes nimmt die Gesamtentwicklung zeitlich vorweg. Sämtliche marktbeeinflussende Informationen sind in den Kursen enthalten. Diese Grundidee ist eine wesentliche Voraussetzung für das Funktionieren der Technischen Analyse.

2. An der Börse gibt es drei Trendarten, den Primärtrend, den Sekundär- und den Tertiärtrend. Alle drei Trendarten treten gleichzeitig auf, müssen jedoch nicht in die gleiche Richtung laufen.

Primärtrend: Zeitlich längste Trend (kann sich sogar über mehrere Jahre erstrecken)

Sekundärtrend: Erstreckt sich über einige Wochen bis Monate, kann den Primärtrend zum Teil korrigieren, Ausnutzung des Sekundärtrends führt meist zu den besten Handelsergebnissen,

Tertiärtrend: Tertiärtrend ist der kürzeste Trend, relativ sensibel,

3. Der Markt bildet Widerstands- und Unterstützungszonen heraus. Unter einem Widerstand versteht man ein Kursniveau, bei dem eine massive Konzentration von Verkaufsinteressen auszumachen ist. Unter einer Unterstützung versteht man ein Kursniveau, bei dem eine massive Konzentration von Kaufinteressen auszumachen ist.

4. Das Handelsvolumen muß die Kursbewegung bestätigen. Hierbei gilt, daß die Aussagekraft einer Kursbewegung bzw. einer Formation durch hohes Handelsvolumen bestätigt wird. Hohes Handelsvolumen folgt in der Regel der übergeordneten Trendrichtung.

5. Der Trend muß durch einen Wellenberg bzw. durch ein Wellental bestätigt werden. Der Trend gilt solange als ungebrochen, bis seine Umkehr eindeutig signalisiert ist. Die Erkennung eines Trendwechsels ist eine der vorrangigen Aufgaben der Technischen Analyse, ist aber auch die schwierigste Aufgabe. Selbst unter Zuhilfenahme von zahlreichen Indikatoren, ist sie nicht immer zur vollen Zufriedenheit lösbar. Die Schwierigkeit beginnt schon in der Unsicherheit, daß eine Sekundärreaktion oft mit der ersten Bewegung des Primärtrends verwechselt wird.

6. Beide Indizes müssen einen Trend bestätigen. Diese These bezieht sich auf die beiden von Dow entwickelten Aktienindizes, dem Rail Average und dem Industrial Average. Beide Indizes müssen gleichzeitig das Signal geben, damit es als gültig interpretiert werden kann.

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